Kunst am Bau
Anlässlich der Bauarbeiten zum «Haus zum Falken» initiierte die AXA Anlagestiftung in Zusammenarbeit mit der Zürcher Hochschule der Künste ein «Kunst am Bau»-Projekt.
Schutztunnel wird zum Museum
Entlang der Baustelle des Neubaus zum «Haus zum Falken» erstreckt sich der knapp 70 Meter lange und 3 Meter hohe Schutztunnel aus Beton, durch den die Zürcher Trams vorbeirauschen. Mit dem Kunstprojekt wird aus den grauen Betonwänden des Tunnels die Projektionsfläche für etwas Einmaliges.
Das «Kunst am Bau»-Projekt wurde in Zusammenarbeit mit der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) realisiert. Studierende aus allen Jahrgängen des Departements Fine Arts der ZHdK konnten ihre Konzeptideen für die Bespielung der Baustellenwände einreichen. Unter dem Motto «See you in 2124 – Artistic Perspectives on Future Zurich» sind acht Projekte eingegangen.
Eine Jury bestehend aus Vertreterinnen und Vertreter der VBZ, Vereinigung Stadelhofen und der AXA hat dabei drei Siegerprojekte gekürt, die für die Aufhängung im Schutztunnel ausgewählt worden sind:
Moritz Becker
Die ortsbezogene Arbeit versteht sich als Eingriff in die bestehende Infrastruktur der Region Stadelhofen und baut auf dieser auf. Gleichzeitig ist es ein Versuch, innovative Kontraste zu setzen, um nicht in Tradition zu verharren. Wichtig ist die Schaffung von Interaktionsräumen, die verschiedene soziale Schichten und Milieus zusammenbringen, um Kommunikation und gegenseitige Wertschätzung zu fördern und sozialer Segregation entgegenzuwirken. Diese Räume entstehen durch die Überlagerung von Ebenen, wodurch Schnittpunkte und neue Zwischenräume geschaffen werden. Das Werk von Moritz Becker visualisiert diese Entstehung und bietet eine Anleitung zur Verbindung verschiedener urbaner Ebenen.
Zoé Kendall
Zoé Kendall hat für dieses Projekt eine Photoshop-Collage erstellt, die von Architekturzeichnungen und Illustrationen inspiriert wurde, um eine Interpretation der Art und Weise zu visualisieren, wie das Bahnhofsgelände in Zukunft wachsen und sich entwickeln wird. Sie spielt mit den unterschiedlichen Höhen und Übergängen zwischen Innen- und Aussenräumen und verwendet dabei vor allem Bilder des zeitgenössischen Zürichs und der Architektur rund um die Stadt. Zusätzlich hat sie Fotos von der Seegfrörni als Plakate hinzugefügt, um über die Klimakrise und das Klima im zukünftigen Zürich nachzudenken.
Lorenzo Aloisi
Lorenzo Aloisi hat sein Projekt mittels ChatGPT umgesetzt. Nach dem Ansatz, niemand kann die Zukunft voraussehen, aber jeder kann sie mitgestalten, hat er mit Hilfe von OpenAI 25 Wünsche und Hoffnungen eingefangen und im binären Alphabet in schwarz und weiss wiedergegeben. Das entstandene Muster widerspiegelt die Visionen eines vielfältigen Zürichs in hundert Jahren. Wer die binären Codes lesen kann, kann auch die Botschaften dahinter entschlüsseln.
Um die Kunstwerke im Schutztunnel selbst zu begutachten, nimmt man das Tram Nummer 8 oder 11 oder die Forchbahn (S18) zwischen Stadelhofen und Kreuzplatz.
Es ist VERBOTEN, zu Fuss in den Tunnel zu gehen, um die Kunstwerke anzuschauen.