Das Haus zum Falken setzt einen städtebaulichen Akzent und wertet das Bahnhofsareal auf.

Das Haus zum Falken verbessert den Zugang zu den Gleisen und Geschäften.

Die unterirdische Velostation schafft Abstellplätze für rund 800 Velos.

Kunst-Nachtaktion am Bahnhof Stadelhofen

Anlässlich der Bauarbeiten zum «Haus zum Falken» initiierte die AXA Anlagestiftung in Zusammenarbeit mit dem Departement Fine Arts der Zürcher Hochschule der Künste ein temporäres Kunstprojekt. Nun wurden die drei Siegerprojekte realisiert.

Diese Nacht verwandelte sich die Baustelle des «Haus zum Falken» am Bahnhof Stadelhofen zu einem Schauplatz der Kunstinszenierung. Nachdem das letzte Tram durchgefahren war, wurde die Falkenstrasse kurz nach Mitternacht abgesperrt und die Kunstwerke der drei Studierenden im 70 Meter langen und 3 Meter hohen Schutztunnel umgesetzt.

Ausschreibung an der Zürcher Hochschule der Künste

Das Kunstprojekt wurde in Zusammenarbeit mit der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) realisiert. Studierende aus allen Jahrgängen des Departements Fine Arts der ZHdK konnten ihre Konzeptideen einreichen. Unter dem Motto «See you in 2124 – Artistic Perspectives on Future Zurich» sind acht Projekte eingegangen. Aus diesen hat eine Jury, bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern der VBZ, Vereinigung Stadelhofen und der AXA, drei Projekte ausgewählt. «Unsere Studierenden verfolgen visionäre Kunstprojekte und beschäftigen sich auch im Studium mit der Rolle der Kunst in der Gesellschaft. Dabei lernen sie, ihre Ideen nach aussen zu tragen und in Dialog mit einem Publikum zu treten. Das «Kunst am Bau»-Projekt ist eine ausgezeichnete Möglichkeit für die Studierenden, die Zürcher Bevölkerung anzusprechen und hoffentlich auch anzuregen», so Swetlana Heger, Leiterin des Departments Fine Arts.

Schutztunnel wird zum «Museum»

Die drei Kunstwerke werten ab sofort den Schutztunnel entlang der Baustelle des «Haus zum Falken» auf. «Wir möchten den Leuten aus und im Quartier etwas zurückgeben und sie auf dem Weg zur Arbeit oder nach Hause neugierig machen», so Jan Kalt, Projektverantwortlicher bei den AXA Investment Managers. Silvia Behofsits, Leiterin Unternehmenskommunikation der Verkehrsbetriebe Zürich VBZ ergänzt: «Mit dem Kunstprojekt verwandeln wir die Fahrt durch den Schutztunnel zu einem faszinierenden Ereignis, welches nur aus den VBZ-Trams oder der Forchbahn erlebt werden kann.» Eine Anforderung an die Studierenden war deshalb, dass ihre Projekte in voller Fahrt erfassbar sein sollen.

Vision von Zürich in 100 Jahren

Ein Thema – drei unterschiedliche künstlerische Interpretationen von «See you in 2124»: Der Studierende Lorenzo Aloisi hat sein Projekt mittels ChatGPT umgesetzt. Getreu dem Ansatz, dass niemand die Zukunft voraussehen, aber jeder sie mitgestalten kann, hat er mit Hilfe von OpenAI 25 Wünsche und Hoffnungen eingefangen und im binären Alphabet in Schwarz und Weiss wiedergegeben. Das entstehende Muster widerspiegelt die Visionen eines vielfältigen Zürichs in hundert Jahren. Wer die binären Codes lesen kann, kann auch die Botschaften dahinter entschlüsseln.

Die Studierende Zoé Kendall hat ihre Interpretation des zukünftigen Zürichs mittels Photoshop-Collagen erstellt. Inspiriert von Architekturzeichnungen und Illustrationen verwendet sie insbesondere Bilder des zeitgenössischen Zürichs und der Architektur rund um die Stadt. Gleichzeitig möchte sie mit Bildern der «Seegfrörni» von 1962/1963 anregen, sich über die Klimakrise und das Klima im zukünftigen Zürich Gedanken zu machen.

Das dritte Siegerprojekt stammt von Moritz Becker, der mit seinem Werk innovative Kontraste setzen möchte, um nicht in der Tradition zu verharren. In seiner naturalistisch angelehnten Darstellung schafft er Interaktionsräume, die verschiedene soziale Schichten und Milieus zusammenbringen, um Kommunikation und gegenseitige Wertschätzung zu fördern und sozialer Segregation entgegenzuwirken.

«Wir sind erfreut und beeindruckt, wie sich die Studierenden mit dem Thema auseinandergesetzt haben und so dieses Kunstprojekt ermöglichten», so Jan Kalt. Der Tunnel bleibt noch bis im Sommer 2025 bestehen und wird vorbeifahrenden Trampassagierinnen und -passagieren bis dahin als temporären Kunstraum dienen.

Das «Haus zum Falken»: Es geht in die Höhe

Nach der Grundsteinlegung vergangenen Herbst in 12 Metern Tiefe ist man zwischenzeitlich auf dem Niveau des 3. Obergeschosses angelangt. Bis Ende September ist der Rohbau abgeschlossen und das Gebäude von aussen erstmals als solches erkennbar. Ab Spätherbst 2024 beginnt die Montage der Glasfassade. Bis Ende 2025 wird der Neubau des «Haus zum Falken», dessen Umbau in den Händen des international renommierten Architekten Santiago Calatrava liegt, fertiggestellt und bezugsbereit sein. Ebenso die Velostation mit den rund 800 Abstellplätzen, welche im Auftrag der Stadt Zürich im Untergeschoss des Gebäudes auf drei Etagen und mit direktem Zugang zur Bahnhofspassage und den Gleisen erstellt wird.

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